Die in der Wettkampfklasse W70 startende Heidrun Neidel ist für ihren Geher Sport schon weit gereist und hat viel erlebt. Bei den Senioren Europameisterschaften vom 9. bis 15. September in Venetien/Italien wurde sie um einige Erlebnisse reicher. Unter über 5000 Seniorensportler befanden sich 533 deutsche Teilnehmer, darunter Heidrun Neidel. Sie startete in den Geher Wettbewerben über 10 und 20 Kilometer, die mit einer Einzel- und einer Mannschaftswertung für Nationen ausgetragen wurden. Heidrun Neidel konnte zu Deutschlanderfolgen beitragen, zweimal stand sie mit zwei weiteren Geherinnen als Mannschaft Deutschland auf dem Treppchen.
Ihr erster Wettbewerb waren die 10 km, die an der Adria entlangführte, aber in der Mittagshitze von knapp 30° ausgetragen wurde. Unannehmlichkeiten standen den 12 Geherinnen bevor. Alles andere als deutsche Gründlichkeit sollte sie begleiten. Die Straßenverhältnisse waren nicht leistungsfördernd. Noch vorhandene und ausgebesserte Schlaglöcher, welliges Gelände und Teergestank waren den Geherinnen ausgesetzt. Es sah wie eine Entschädigung aus, dass die Strecke um 600m zu kurz bemessen war. Das betraf alle, aber die Zeiten waren für Vergleiche und der Statistik nicht zu gebrauchen. Mit Ihrem 5. Platz in 1:11,38 Std. konnte sie mit den weiteren Mannschaftskameradinnen aus Groß-Gerau und Esslingen die Silbermedaille für Deutschland umgehängt bekommen.
Drei Tage später war die Strecke doppelt so lang. Es waren wieder weitere 11 Konkurrentinnen, die sich über die 20 km um den Einzel- und Mannschaftserfolg stritten. Heidrun Neidel benötigte 2:49,45 Std. und verfehlte den 4. Platz um eine Zehntel Sekunde. Aber durch die Platzierungen der weiteren deutschen Geherinnen aus Groß-Gerau und Gaggenau war die Goldmedaille für Deutschland gesichert. Übrigens: War beim Zehner die Strecke 600 m zu kurz, war sie diesmal 500 m zu lang. Im Zeitalter der GPS-Uhren lässt sich keiner mehr für dumm verkaufen.
Die Siegerehrung war für die...
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