Seine besten Jahre hat Helmut Scholtz für die Erziehung, Ausbildung und sportliche Betätigung seiner Kinder und mit den Leichtathleten der TSG Lollar verwandt. Ab dem 60. Lebensjahr hat er dann den Focus auf sich selbst gerichtet und für die eigene Fitness mehr getan als es vorher möglich war. Er wurde ab der AK 60 auf den Langstrecken zum Renner, an dem nur noch wenige vorbeikamen. Alter schützt vor Leistung nicht, so argumentiert und handelt er.
Sein Geburtsjahr fällt in den Kriegsbeginn, der seine Kindheit prägte. Geboren in Ostpreußen führte ihn die Flucht in die Lüneburger Heide, wo er die Basis für seine Sportverbundenheit erhielt. Nach dem Umzug nach Westfalen, kam er mit 20 Jahren zu den Heeresfliegern nach Fritzlar. Sein Sporttalent wurde erkannt und in der Bundeswehrsportschule in Sonthofen gefördert und danach mit leitenden Aufgaben betraut. Bei einem Hubschraubermanöver in Mittelhessen lernte er seine spätere Ehefrau kennen und in Lollar wurde eine gemeinsame Bleibe eingerichtet. Zwei Söhne wurden ihnen geboren und zum Sport treiben herangeführt. Neben der väterlichen Betreuung folgte alsbald die Übernahme der Leichtathletik Abteilung der TSG Lollar. Weiterhin folgte die Ausbildung als Kampfrichter und Sportabzeichen Prüfer. Nach siebzehnjähriger Tätigkeit legte er im Jahre 1998 die Abteilungsverantwortung in jüngere Hände.
Jetzt hatte er Zeit für sich selbst und erhöhte seinen Trainingsumfang. Ziel war die Teilnahme an einem Marathon. Dabei sagte er sich: Was Joschka Fischer kann, kann ich auch. Der damalige Grünen-Politiker hat ihn angespornt, und nicht nur das. Er wollte auch die Fischer-Zeit überbieten, was ihm auch gelang. Sein Trainingsumfang spiegelte die Laufzeiten wider. Seine Aufzeichnungen ergeben für die letzten 20 Jahre ein Pensum von ca. 20 Wettkämpfen, wöchentlich bis 100 Trainingskilometer und eine Gesamtsumme der Aktivitäten von über 53 000 Kilometer. Mit Stolz blickt er auf die Jahre 2004 und 2005 zurück. So lief er mit 65...
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