Was für ein Narzisst, tuscheln die Kollegen über einen Mitarbeiter, der gerade mal wieder allen erklärt hat, wie großartig er ist. Doch trifft diese Charakterisierung wirklich zu? Was ist eigentlich Narzissmus?
Es gibt einen gesunden Narzissmus, das heißt ein gesundes Maß an Selbstliebe. Wir Menschen brauchen Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstbewusstsein, um als stabile Persönlichkeiten ein erfülltes Leben führen zu können. Gesunder Narzissmus ist der Motor jeder Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft, Kreativität und damit jeden Fortschritts. Selbstbewusste Menschen wissen, was sie können, werden ihre Interessen jedoch niemals auf Kosten ihrer Mitmenschen durchsetzen.
Narziss verliebte sich in sein hübsches Spiegelbild
Im Gegensatz zu jenen Personen, die an krankhaftem Narzissmus leiden (narzisstische Persönlichkeitsstörung). Bei ihnen ist die Eigen- oder Selbstliebe total überzogen. Sie befassen sich nur noch mit sich selbst, interessieren sich nicht für die Menschen um sie herum. Der Begriff Narzissmus wurde abgeleitet aus einer 3000 Jahre alten Sage aus der griechischen Mythologie. Der hübsche Jüngling Narziss hatte sich in sein eigenes Bild verliebt, das sich im Wasser einer Quelle spiegelte. Beim Versuch, es zu greifen und festzuhalten, kam er ums Leben.
Für Psychologen ist der Narzissmus eine von neun Persönlichkeitsstörungen. Narzissten zeichnen sich durch eine ständige Gier nach Bewunderung aus, durch einen Mangel an Einfühlungsvermögen gegenüber anderen und eine enorme Empfindlichkeit, wenn sie selbst kritisiert werden. Sie bewerten ihre eigene Person hoffnungslos über, während alle anderen Menschen ständig entwertet werden. Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche sind das Wichtigste auf der Welt, die der...
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